Beziehungsstress: 6 Warnsignale & Wege damit umzugehen
Mit einem anderen Menschen zusammenleben, ist nicht immer einfach, Beziehungsstress gehört dazu. Doch wenn er überhandnimmt, ihr nur noch streitet, ist es Zeit etwas dagegen zu unternehmen. Was hinter Schräglagen in der Liebe steckt und was du dagegen tun kannst, liest du hier.
Anzeichen von Beziehungsstress bei frischen Paaren
1. Unterschiedliche Vorstellungen vom Partner
Wir alle wünschen uns bestimmte Eigenschaften von dem Menschen an unserer Seite. In der ersten Phase einer Beziehung denken wir noch nicht daran, dass diese auch der Grund für Beziehungsstress sein könnten. Er will eine unabhängige Frau, stark, emanzipiert, beruflich erfolgreich. Sie einen dominanten Mann, der weiß was er will, charmant ist, aber auch in der Lage, Gefühle zu zeigen. Dass diese Fantasiegebilde Konsequenzen haben, beachten die Wenigsten. Wer beruflich erfolgreich ist, hat meist wenig Zeit, wer immer im Fokus stehen will, ist in der Regel wenig kompromissbereit. Das sorgt für Stress in der Beziehung.
Tipp: Es ist in Ordnung, gewisse Ansprüche und Erwartungen an den Partner zu stellen – aber gleiche diese mit der echten Person ab, erst recht, wenn die Beziehung kriselt. Gib ihm oder ihr die Chance beides zu sein – der Mensch, den du dir wünschst und der, der er wirklich ist.
2. Eure Lebenspläne passen nicht zusammen und verursachen Stress in der Beziehung
Ein weiterer Faktor ist, dass ihr euch zu Beginn einer Liebe erst kennenlernt. Was der andere mit seinem Leben anstellen will, wie er sich seine Zukunft vorstellt, kristallisiert sich erst später heraus und kann zu Beziehungsstress führen. Zum Beispiel willst du schon bald Kinder, dein Partner aber lieber noch die Zweisamkeit genießen. Es kommen Zweifel auf, du fragst dich: Ich will die Beziehung retten, aber wie nur?
Lösungsvorschläge: Kläre, wie wichtig dir dein individueller Lebensplan ist, ob ihr eine gemeinsame Lösung findet oder ihr euch einander annähern könnt, ohne dass erneute Unzufriedenheit und noch mehr Beziehungsstress entstehen. Ist das nicht möglich, solltest du eine Trennung auf Zeit in Betracht ziehen oder Schluss machen.
3. Eifersucht bestimmt eure frische Verliebtheit
Der Ballast, den wir aus vergangenen Beziehungen mitbringen, kann ebenso zum Problem werden. Besonders schmerzt es, wenn wir betrogen werden. Es ist eine Erfahrung, die haften bleibt und schnell zu Eifersucht und Stress in der Beziehung führt. Gerade in der ersten Verliebtheitsphase als Paar belastet uns das, wir haben Angst, dass wir ihn verlieren. Artet dies in Kontrollzwang und Misstrauen aus, spionierst du deinem Partner sogar hinterher, ist der Beziehungsstress vorprogrammiert.
Gegenstrategie: Um die Symptome von Eifersucht zu bekämpfen, müsst ihr gegenseitiges Vertrauen aufbauen. Seid ehrlich zueinander. Klammere nicht zu sehr, gewähre dem anderen seinen Freiraum. Sonst gibt es nur noch mehr Beziehungsstress.
Anzeichen für Beziehungsstress in einer langen Partnerschaft
1. Der Job sorgt für Stress in der Beziehung
Unser Beruf kann uns stark unter Druck setzen. Du hast Abgabetermine, deine Kollegen schieben alle Arbeit auf dich ab und der Chef ist auch nicht gerade entgegenkommend. In diesen Momenten kommst du an deine Grenzen und suchst ein Ventil – also bekommt es der Partner ab. Er ist erreichbar und fungiert als Blitzableiter für die angestauten Probleme und Unzufriedenheit.
Was dagegen helfen kann: Versucht euch mehr Zeit als Paar zu geben, sonst nimmt der Beziehungsstress überhand. Auch wenn dir deine Karriere wichtig ist – deine Partnerschaft sollte mindestens genauso viel Raum in deinem Leben einnehmen. Vielleicht führt ihr einfach einen Tag am Wochenende ein, an dem ihr euch nur Zeit für euch als Paar nehmt. So kommt ihr einander wieder näher.
2. Kinder belasten euer Verhältnis zueinander
Der eigene Nachwuchs ist das Schönste auf der Welt. Er ist aber auch ein Faktor, der die Beziehung unter Druck setzen kann, gerade wenn die Kinder noch klein sind. Du arbeitest den ganzen Tag, dann kommst du nach Hause, der Partner drückt dir die Tochter in die Hand und sagt: „Jetzt bist du dran!” In den Nächten sorgt Schlafmangel für zusätzlichen Beziehungsstress. Üben kann man solch eine Situation nicht. Wie es ist, Kinder zu haben, erfahren wir erst, wenn sie da sind. Für romantische Überraschungen und gemeinsame Momente zu zweit bleibt kaum noch Zeit.
Tipp: Stemm dich gegen die Abwärtsspirale aus Müdigkeit, Gereiztheit und Vorwürfen. Mach dir bewusst, dass es nur um eine endliche Zeitspanne geht. Ist diese vorbei, verfliegt auch der Beziehungsstress. Bis dahin tausch dich mit anderen Eltern aus. Du wirst merken: Es geht ihnen genauso.
3. Du bist von allem gereizt, was dein Partner tut
Vielleicht reicht euer Zerwürfnis aber auch weiter, die Beziehung läuft schief. Es nervt dich, wenn dein Partner nett und freundlich ist, es nervt dich, wenn er dich ignoriert, er nervt selbst, wenn er absolut nichts tut. Seine Art zu niesen, regt dich auf, wie er isst, wie er läuft. Sprich, du kannst kaum seine Anwesenheit ertragen. Kritisch wird dieser Zustand, wenn der Beziehungsstress so groß ist, dass du ständig Streit anfängst. Normalerweise lernen wir in einer Partnerschaft, damit umzugehen. Kannst du das nicht mehr, habt ihr ein Beziehungsproblem.
Wichtig: Nimmt der Stress in der Beziehung auf diese Weise überhand, ist Kommunikation unerlässlich. Du musst deine Gefühle in einer ehrlichen und konstruktiven Weise ausdrücken. Versuche zu ermitteln, warum du wirklich so gereizt bist. Ist es die Beziehung oder etwas ganz anderes? Das ist entscheidend für das Fortbestehen deiner Partnerschaft. Denn ist es wirklich so, dann solltest du ein Beziehungsende in Betracht ziehen.
Beziehungsstress kann viele Ursachen haben – lerne, sie zu erkennen
Du siehst also: Stress in der Liebe entsteht aus vielen Situationen heraus. Du bist gestresst von der Arbeit, eifersüchtig, vielleicht hast du es dir auch anders vorgestellt, wie es ist, Kinder zu haben. Wichtig ist es, die Gründe zu verstehen und dagegen vorzugehen. Hier findest du noch einmal die wichtigsten Tipps in der Übersicht:
- Stell keine Ansprüche an deinen Partner, die er nicht erfüllen kann.
- Kläre, ob eure Lebenspläne vereinbar sind.
- Wenn du eifersüchtig bist: Gewähr deinem Partner trotzdem seine Freiräume.
- Nehmt euch Zeit als Paar, um Beziehungsstress zu vermeiden.
- Verursachen Kinder den Stress, mach dir klar, dass dieser Zeitraum endlich ist.
- Ist die Stimmung gereizt, kommuniziere, um die Gründe zu ermitteln.
Beachtest du diese Tipps, um Beziehungsstress zu vermeiden, sollte sich euer Miteinander entspannen. Ist dies nicht der Fall, scheu nicht, die Partnerschaft in Frage zu stellen oder gar zu beenden. Es nützt niemandem etwas, auf Dauer unglücklich zu sein. Weder dir, noch deinem Partner. In jedem Neuanfang liegt schließlich auch eine Chance.
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