Sexleben ermüdet? So bringst du wieder Feuer ins Schlafzimmer
Je länger ein Paar zusammen ist, desto eingeschlafener wird das Sexleben. Was sich nach Klischee anhört, ist in den meisten Fällen Realität. Lodert am Anfang einer Beziehung noch das Feuer der Leidenschaft, kann schon nach einigen Monaten die Luft raus sein und das Nachlassen der Lust zum vollständigen Erliegen kommen. Das muss aber nicht sein. Wir verraten dir, wie du dein Sexleben ankurbelst.
Haben jüngere Paare ein aktiveres Sexleben?
Ihr liegt nebeneinander und die Gefühle für deinen Partner sind noch immer da. Doch etwas in dir lässt dich zögern die Hand auszustrecken, die Leidenschaft wieder aufflammen zu lassen und sich wie in der Anfangszeit ungehemmt aufeinander zu stürzen. Du fragst dich, ob dieses anfängliche Feuer je wieder zurück in dein Sexleben findet? Keine Sorge, mit solchen Gefühlen bist du nicht alleine.
Für jeden fünften Liierten leidet die Partnerschaft unter einer abnehmenden Libido1. 59 Prozent der liierten Frauen und 50 Prozent der liierten befürchten manchmal oder häufig, dass ihr Partner mit dem Sexleben unzufrieden ist. Besonders Paare in den Dreißigern machen sich viele Gedanken über ihre gemeinsame Bettzeit: Gut jeder Dritte sorgt sich darum, seinen Partner sexuell nicht zufriedenzustellen zu können. Sex ist essentiell für eine funktionierende Beziehung – um Krisen zu vermeiden, sollten Männer und Frauen also ihre sexuellen Bedürfnisse offen kommunizieren. Doch wie oft nehmen sich Paare Zeit für Sex? 64 Prozent der 18- bis 29-jährige Paare schlafen mindestens einmal pro Woche miteinander. Mit zunehmendem Alter wird es ruhiger im Schlafzimmer: So sinkt der Anteil der 30- bis 39-Jährigen in einer Beziehung, die mindestens einmal wöchentlich Sex haben, auf 48 Prozent. Bei 24 Prozent der Liierten über 60 kommt es sogar nur noch einige Male im Monat zum Geschlechtsverkehr2.
Gründe für das Nachlassen der Lust im Sexualleben
In seinem neuen Buch „Beziehungsstatus glücklich – was Sie als Frau über die Liebe wissen sollten …“ beschreibt Beziehungs-Coach Dominik Borde zehn Gründe, warum das Sexleben in den meisten Partnerschaften abflacht:
- Fehlendes Vertrauen: Egal, ob in sich selbst oder in den Partner: Wer sich selbst nicht vertraut und liebt, der schafft es auch nicht bei seinem Gegenüber.
- Eifersucht: Eifersucht als Ursache belastet die Beziehung, was sich oft als Erstes in einer Sexflaute äußert.
- Mangelndes Verstehen: Mangelndes Verständnis führt zu Intoleranz und Distanz. Das ist ebenfalls ein Grund, der das Sexualleben zum Erliegen bringt.
- Nachtragend sein: Wer seinem Partner ständig etwas nachträgt oder nicht verzeiht, belastet damit die Beziehung und den Sex.
- Fehlende Kommunikation: Wenn Paare nicht miteinander reden und sich nicht austauschen, entsteht Distanz und in weiterer Folge auch Desinteresse. Auch Sex-Talk kann helfen, das Bettgeflüster zu optimieren.
- Mangel an qualitativer Zeit für das Sexleben: Liebe, Sex und Leidenschaft brauchen Zeit, um überhaupt entstehen zu können. Wer beim gemeinsamen Essen zum Beispiel ständig am Smartphone hängt und seinem Gegenüber kaum Aufmerksamkeit schenkt, sorgt dafür, dass Romantik und Lust gar nicht erst aufkommen können.
- Stressbedingter Energiemangel: Egal ob privat oder im Job: Stress erzeugt das Stresshormon Cortisol, das zu Kommunikationsunfähigkeit und Lustlosigkeit führt.
- Fehlender gemeinsamer sexueller Nenner: Wenn Paare nicht miteinander reden und sich nicht austauschen, entsteht Distanz und in weiterer Folge auch Desinteresse. Auch Sex-Talk kann helfen, das Bettgeflüster zu optimieren.
- Ständige Kritik: Wer den anderen andauernd kritisiert und an ihm herumnörgelt, erstickt Leidenschaft und Lust im Keim.
- Zu wenig Freiraum: Fühlt sich ein Partner eingeengt, hat auch die Liebe keinen Raum zum Atmen. Über kurz oder lang wird der Sex leiden.
Tipps für ein besseres Sexleben
Es ist ganz natürlich, dass die anfängliche Leidenschaft im Laufe der Jahre etwas nachlässt. Du solltest unbedingt dafür sorgen, dass sich dein Sexleben wieder verbessert, um die Beziehung für beide interessant und spannend zu halten. Unsere Paarberaterin und Psychologin Lisa Fischbach gibt Tipps, wie es dir gelingt, dein Sexleben aufzupeppen:
1. Stress aus dem Schlafzimmer verbannen
Auch wenn es im Job mal wieder stressig zugeht, sollten Paare auf Raum für Nähe, Zärtlichkeiten und Erotik achten. Lass in solchen Zeiten den Job im Büro und lerne, abzuschalten. Wird der Sex immer und immer wieder verschoben, helfen fest vereinbarte Termine.
2. Falsche Ideale fallen lassen, um Sexleben anzukurbeln
Das Schlafen miteinander verändert sich im Laufe der Jahre in einer Beziehung. Mach dich frei von der Vorstellung, es geht immer prickelnd, aufregend und abenteuerlich zu. Mit der Zeit bekommt das Sexleben andere Qualitäten, wird vertrauter, entspannter – und verliert eben teilweise auch das anfängliche Prickeln.
3. Aktiv werden
Der Hunger kommt ja bekanntlich beim Essen. Auch wenn du mal keine Lust auf Sex hast, lohnt es sich, einfach loszulegen. Du wirst sehen, dein Sexleben wird sich verbessern.
4. Kreativ sein
Routine und Langeweile gehören zu den Hauptgründen für ein eingeschlafenes Sexverhalten in der Beziehung. Probiere also unbedingt hin und wieder etwas Neues aus, um dein Sexleben zu verbessern. Seien es Sextoys oder aufregende Orte – der Kreativität und Sex-Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Wenig Sex = schlechtes Sexleben = schlechte Beziehung?
Wichtig bei all den Daten und Zahlen: Gerade beim Geschlechtsverkehr kommt es absolut nicht auf die Häufigkeit an. Vielmehr ist entscheidend, dass beide sich wohlfühlen. Statistiken sind für Forscher. Natürlich sollte Sex auch in langjährigen Beziehungen kein Highlight sein, das einmal im Jahr stattfindet. Dennoch ist es für viele Paare erfüllender, seltenen aber dafür innigen und ausgiebigen Sex zu haben. Und wenn es doch mal nicht nach deinen Vorstellungen läuft: Sprich offen und ehrlich mit deinem Partner über deine Wünsche und kurbeln dein Sexleben gemeinsam wieder an. Mit ein bisschen Kreativität und aufregenden Einfällen kann ein eingeschlafenes Sexleben nämlich zu ganz neuen Horizonten führen.
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