Sex-Talk: Mann küsst Frau am Hals und denkt über Sex-Talk nach
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Sex-Talk für sie und ihn: Mehr als nur Bettgeflüster

von Helena Papadakis , 16. Februar 2018

Was war das denn? Annika zuckte regelrecht zusammen. Hatte Ben sie tatsächlich gerade Stute genannt? Und das, wo doch bei ihnen sonst wohlige Stille über dem Sex lag? So hatte sich Annika Sex-Talk nicht vorgestellt. Worauf es bei verbaler Erotik wirklich ankommt und was insbesondere Frauen oder Männer dabei schätzen, liest du hier.

Inhaltsverzeichnis:

Sex-Talk regt die Fantasie an

Das Ohr liebt mit und darf damit durchaus als erogene Zone bewertet werden. Dennoch beschränkt sich bei vielen Paaren das Bettgeflüster auf lustvolles Stöhnen. Dabei kann es dem Spiel zwischen den Geschlechtern ganz neues Leben schenken und zeigen, wie wichtig Sex ist. „Ich habe nichts kennengelernt, was eine größere Veränderung im Sexualleben der Menschen bewirkt hätte, als die Sprache der Liebe“, bestätigt die kalifornische Sexual-Therapeutin Barbara Keesling. Sex-Talk „verstärkt die Vorfreude, erhöht die erotischen Empfindungen, vertieft die zwischenmenschliche Verbundenheit, regt die Sex-Fantasie an.“

Gestik statt Sex-Talk

Wenn all dem so ist, warum ist es dann in vielen Schlafzimmern stiller als in der Uni-Bibliothek? Weil Mann und Frau aller sexuellen Befreiung zum Trotz meist nicht gelernt haben, über Sex und das ganze Drumherum zu reden. Worte für das eigene Begehren zu finden und die Lust dadurch zu steigern, anstatt sie auszubremsen, fällt auch in Zeiten der maximalen Aufgeschlossenheit schwer. Lieber versuchen wir den Partner durch Geräusche und Gesten zu leiten, anstatt ihm einfach zu sagen, was er oder sie tun oder lassen sollte. Vor allem Pornografie hat dazu beigetragen, dem Sex-Talk einen schmuddeligen Beiklang zu geben. Was wollen Frauen beim Sex hören? Und welche Worte bringen das Blut eines Mannes in Wallung?

Sag’s ihr! Was Frauen beim Sex hören wollen

Um sich beim Sex wirklich fallen zu lassen, brauchen die meisten Frauen ein Gefühl der Sicherheit – das Gefühl, sexy und begehrenswert zu sein. Schon ein falsches Wort kann hier die sinnlich-erotische Stimmung stören. Diese Sex-Talk-Beispiele findet sie gut:

1. Vorbereitung

Die Liebste beim Sex völlig unangekündigt mit einem „Ich geb‘s dir, du Luder“ zu konfrontieren, ist der falsche Weg. Nutze die intime Zweisamkeit nach dem Sex oder die Gelegenheit nach einem erotischen Kinofilm, um über Verbal-Erotik zu sprechen: Welche Reizwörter erregen sie, bei welchen geht bei ihr das Licht aus? Wenn du wissen willst, was Frauen beim Sex hören wollen, frag sie einfach.

2. Das erotische Kompliment zum Sex-Talk

Bevor du gleich zu konkreten Handlungsanweisungen übergehst, starte erst einmal damit, das Vorspiel verbal zu begleiten. Erzähl ihr, wie schön ihre Brüste sind, wie zart ihre Haut ist, wie heiß sie sich anfühlt. Arbeite dich an ihrem Körper von oben nach unten – nur mit Worten, den Mund ganz dicht an der Haut. Flüstere oder raune dabei – tiefe Töne bringen die Luft zwischen euch zum Vibrieren.

3. Keine falsche Zurückhaltung

Ein gängiges Vorurteil ist, dass Frauen sanften Sex-Talk bevorzugen. Sätze wie „Ich will mit dir schlafen“ lösen aber bei ihr meist nur minimale Lustwellen aus. Er besteht aus Reizworten, die wir mit dem Label „Tabu“ versehen haben. Werden sie benutzt, löst das ein wohliges Schaudern und den Reiz des Verbotenen in uns aus: Ein Spiel mit dem, was allgemein als frivol gilt – und deshalb umso attraktiver wirkt.

4. Direkt sein – das ist es, was Frauen beim Sex hören wollen

Möchte, könnte, dürfte – das Bett ist der falsche Ort für den höflichen Konjunktiv. „Ich will dich“ klingt sehr viel erotischer als ein förmliches „Ich möchte mit dir schlafen“. Was in Zeiten der Gleichberechtigung gar nicht geht, ist beim Sex-Talk durchaus mal erlaubt: Befehlston, Imperativ mit Ausrufezeichen, das Spiel mit Macht und Ohnmacht.

Mach’s mir! Was Männer beim Sex hören wollen

Frauen, die ihren Partner verbal heiß machen wollen, dürfen sich entspannen: Die größte Hürde befindet sich in ihnen selbst. Was Männer beim Sex hören wollen? In der Regel freuen sie sich, wenn Frauen im Bett etwas lauter werden und auch mal klare Ansagen machen.

1. Vorankündigung

Ein Klassiker unter den Sex-Talk-Beispielen: Versuch es doch einmal mit einem Vorspiel auf Distanz. Schicke ihm eine Nachricht mit dem Versprechen „Heute Nacht hast du das Sagen“. Oder rufe ihn kurz vor Feierabend an und raune „Ich will dich“ in den Hörer. Danach auflegen. Und bis drei zählen.

2. Stimmtraining zum Sex-Talk

Entwickle eine rauchig-erotische „Bettstimme“, mit deren Hilfe du dich auch selbst vom Alltags-Ich entfernen kannst. Wenn du in der richtigen Laune bist, kannst du ihn mit deiner Sex-Talk-Stimme auch einmal von der Dienstreise aus anrufen – und ihm sagen, was du jetzt am liebsten mit ihm anstellen würdest.

3. Werden Sie persönlich

Keine Angst vor Superlativen! Beschreibe, wie wunderbar du seine Muskeln findest, wie gut er aussieht, wenn er verschwitzt vom Sport kommt. Ganz direkte Komplimente wie „Du machst mich heiß“ oder „Du bist der Größte“ geben ihm das Gefühl, begehrt zu werden. Und das wiederum ist das beste Aphrodisiakum und garantiert eines der Dinge, die Männer beim Sex hören wollen.

4. Viel Lärm um alles

Ja, eine raunende Stimme ist sehr erotisch. Doch für Männer ist die Lautstärke, mit der du deine Begierde ausdrückst, die beste Bestätigung. „Ich komme!“ – schreie das beim nächsten Höhepunkt einfach mal heraus. Er wird es lieben, versprochen.

Fazit: Sex-Talk kurbelt dein Liebesleben an

Bettgeflüster kann und wird dein Sexleben und damit deine Beziehung bereichern – wenn ihr es gemeinsam vorbereitet und mit allergrößter Leidenschaft betreibt. Redet danach über Wörter und Sätze, die gut ankamen – und Sex-Talk-Beispiele, die ihr beide besser aus dem gemeinsamen Wortschatz der Liebe streichen wollt. Sex-Talk bedeutet nämlich nicht nur das Bettgeflüster während des Sex’, sondern auch die Möglichkeit, mit dem Partner über seine sexuellen Vorlieben zu reden. Und sich dabei näher zu kommen – Wort für Wort.