Geringes Selbstwertgefühl? Innere Balance ist wichtig für die Partnersuche
Wer unter einem geringen Selbstwertgefühl leidet, steht sich im Umgang mit anderen Menschen selbst im Weg. Lies hier, woher ein niedriges Selbstwertgefühl kommen kann, inwiefern es die Partnersuche oder auch eine Beziehung beeinflusst und welche acht Tipps helfen, um das eigene Selbstwertgefühl zu steigern.
Inhaltsverzeichnis:
- Woher kommt ein geringes Selbstwertgefuehl?
- Ein geringes Selbstwertgefühl erschwert die Partnersuche
- Mangelndes Selbstwertgefühl bei Männern oft gesellschaftlich geprägt
- Niedriges Selbstwertgefühl belastet auch die Beziehung
- 8 Tipps, um dein Selbstwertgefühl zu steigern
- Fazit: Geringes Selbstwertgefühl? Du bist einzigartig!
Woher kommt ein geringes Selbstwertgefühl?
Wie der Name schon sagt, ist das Selbstwertgefühl eine Art Bewertung, wie sich jemand selbst sieht und wahrnimmt. Oft neigen Menschen mit Selbstzweifeln zu einer übermäßig kritischen Selbstbetrachtung oder Abwertung der eigenen Fähigkeiten. Die Ursachen liegen oft tief in uns begründet und gehen auf frühe Erfahrungen zurück, die wir gemacht haben. Schon früh schleicht sich die Einstellung ein, man sei es nicht wert, Aufmerksamkeit zu erhalten oder geliebt zu erden.
Wer zu wenig Liebe, emotionale Geborgenheit und Sicherheit in der Herkunftsfamilie erfahren hat, leidet unter diesem Defizit mitunter sein ganzes Leben lang. Diese Psychologie kann auf die spätere Partnerwahl Auswirkung haben: Wer sich emotional nicht „satt“ fühlt, sucht sich im späteren Leben oft nicht unbedingt den Partner aus, der am besten passt, sondern einen, der besonders viel Liebe gibt.“
Lisa Fischbach, Psychologin und Forschungsleiterin bei ElitePartner
Weitere Gründe für ein geringes Selbstwertgefühl können sein:
- schlechte Erfahrung: Wer von einer geliebten Person enttäuscht, belogen oder betrogen wurde, fängt schnell an, die Gründe bei sich selbst zu suchen. Es manifestiert sich die Überzeugung, es wahrscheinlich auch nicht anders verdient zu haben. Folglich werden die Unsicherheiten und Probleme wie Bindungsangst oder Beziehungsunfähigkeit automatisch auch auf die nächsten Bekanntschaften projiziert.
- fehlende Anerkennung im Alltag: Jeder möchte Wertschätzung und Anerkennung erfahren für das, was er tut und leistet. Kommt es häufig vor, dass sich jemand für etwas besonders anstrengt, dafür aber nie Lob oder Respekt erhält, kann auch dies zu einem immer geringeren Selbstbewusstsein führen.
- erfolglose Partnersuche: Wer sich unbedingt einen Partner wünscht, aber keinen findet, fängt irgendwann an, an der eigenen Liebenswürdigkeit zu zweifeln. Schnell können Aussehen, Alter oder Status zu Komplexen führen. Die Folge: eine negative Ausstrahlung. Scheitert das Vorhaben einer Annäherung, ist es wie eine selbsterfüllende Prophezeiung – ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt.
Ein geringes Selbstwertgefühl erschwert die Partnersuche
Dass fehlende Selbstsicherheit der Kontaktanbahnung und Intensivierung von Beziehungen im Weg steht, zeigen die Ergebnisse unserer ElitePartner-Studie 20181. Folgende Gründe empfanden die Befragten als ausschlaggebend für ihren Singlestatus:
- Ein wenig mehr als 45 Prozent der Männer und Frauen gaben an, dass sie schüchtern seien und es ihnen deshalb schwerfalle, auf andere zuzugehen.
- Knapp 35 Prozent empfanden sich nicht als attraktiv genug und sahen dies als Grund für ihre erfolglose Partnersuche.
- Fast 30 Prozent wiederum spürten Verunsicherung, was die finanzielle Situation angeht. Ihr geringes Selbstbewusstsein speiste sich aus der Annahme, zu wenig Geld zu haben und dem Partner so nicht genug bieten zu können.
Mangelndes Selbstwertgefühl bei Männern oft gesellschaftlich geprägt
Oft verstellen sich Betroffene daher in dem Versuch, dem Gegenüber zu gefallen. Vor allem bei Männern kann ein mangelndes Selbstwertgefühl zu einem Verlust der Authentizität führen. Dabei spielen Leitbilder eine große Rolle. Das gesellschaftlich geprägte Bild des starken, selbstsicheren, finanziell unabhängigen und souveränen Mannes kann Minderwertigkeitskomplexe verstärken. Einige Männer versuchen daher, ihre Selbstzweifel mit der offensiven Demonstration von Statussymbolen (berufliche Position, finanzielle Situation, teures Auto etc.) zu kaschieren. So lange sie auf diese Statussymbole zurückgreifen können, fühlen sie sich sicher, männlich dominant und stark. Da ihr Befinden jedoch von äußeren Faktoren abhängt und definiert wird, leben sie in der ständigen Angst, diese verlieren zu können. Doch wer nicht authentisch ist, wird irgendwann entlarvt – und die eventuell folgende Zurückweisung wird als weitere Bestätigung dafür empfunden, nicht zu genügen.
Niedriges Selbstwertgefühl belastet auch die Beziehung
Doch auch in einer bereits bestehenden Partnerschaft kann ein geringes Selbstwertgefühl zu einer Belastung werden.
- Zweifel an der Beziehung: Betroffene zweifeln oft und schnell an der Beziehung. „Wer sich seiner selbst unsicher ist, sucht häufig nach viel Bestätigung durch den Partner. Das innere Gefühl, nicht zu reichen, soll kompensiert werden. Diese Aufgabe kann den Partner belasten.“2
- Auch Eifersucht spiele bei unsicheren Menschen oft eine große Rolle: „Sie haben Angst, verlassen zu werden, da sie sich selbst nicht als liebenswert genug empfinden.“3 Diese Angst kann dazu führen, dass Betroffene stark klammern und ihren Partner durch mangelndes Vertrauen ständig unter Druck setzen.
- Kritikfähigkeit: Männer und Frauen mit einem geringen Selbstwertgefühl reagieren zudem wesentlich empfindlicher auf Kritik, denn „das Feedback zu bestimmten Verhaltensweisen wird sehr schnell auf die eigene Person bezogen und als Abwertung verstanden.“4
- Obsessive Liebe: Unsichere Menschen tun in der Beziehung mitunter alles, um geliebt werden. Sie opfern sich auf und stellen ihre eigenen Bedürfnisse hinter die des Partners. Doch dabei laufen sie Gefahr, sich selbst zu vergessen. Wer die Bestätigung stets nur beim anderen sucht, wird schnell abhängig und entwickelt eine krankhafte Liebessucht.
8 Tipps, um dein Selbstwertgefühl zu steigern
Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Das Selbstbild ist nicht in Stein gemeißelt und unterliegt ständigen Veränderungen und Einflüssen. Es ist gelernt – mitunter schon von kleinauf. Doch: Schon kleine Äußerlichkeiten wie gut beziehungsweise schlecht sitzende Haare oder bestimmte Kleidung, aber auch spontane Erlebnisse können beeinflussen, wie sich jemand gerade fühlt. Darüber hinaus gibt es aber auch Verhaltensweisen, die du bewusst (um)lernen kannst, um dein niedriges Selbstbewusstsein nachhaltig zu steigern:
- Vergleich dich nicht: Du bist und bleibst einzigartig! Hör auf zu schauen, was andere Menschen haben, machen oder sagen. Vertrau auf dich selbst, denn du reichst völlig aus.
- Nimm Komplimente an: Keine falsche Bescheidenheit! Macht dir jemand ein Kompliment zu deinem Äußeren oder zu etwas, was du getan hast, sag in Zukunft schlicht und einfach „Danke“, statt es abzuwehren mit einem „Ach was, das kann nicht sein…“ oder „Das glaube ich nicht…“
- Heb deine Stärken hervor: Versuche, nicht auf die ganzen Dinge zu schauen, die dir an dir nicht gefallen, sondern betone deine Vorzüge.
- Tu anderen etwas Gutes: Anderen zu helfen, und sei es nur mit einer Kleinigkeit, wie zum Beispiel im Bus oder in der Bahn einer älteren Person den Platz anzubieten, sorgt dafür, dass man sich besser fühlt und mit sich und seinem Verhalten zufriedener ist.
- Belohne dich für kleine Erfolge: Was für andere vielleicht ein Selbstgänger ist, stellt für dich ein Kraftakt dar. Wenn du dir zum Beispiel vorgenommen hast, offensiver im Kontakt mit anderen Menschen zu werden und auch mal ein Kompliment zu verteilen, dann darfst du dich im Anschluss gern mit etwas Schönem belohnen und deinen Erfolg feiern.
- Steh zu deiner Unsicherheit: Manchmal ist Ehrlichkeit die beste Medizin. Wenn du zum Beispiel auf einem Date merkst, dass du rot wirst oder ins Stottern gerätst, dann gib ganz offen zu, dass dein Gegenüber dich beim Date nervös macht. Du brauchst dich dafür nicht schämen, ganz im Gegenteil. Denn: Ehrlichkeit erfordert Mut, und Mut zu zeigen ist attraktiv.
- Nimm einen Korb nicht persönlich: Nicht auf jedem Date wird gleich der Grundstein für die große Liebe gelegt. Sollte sich ein Flirt als Strohfeuer entpuppten oder dein Gegenüber dir einen Korb geben, dann denk einfach, dass dieser Misserfolg dich einen Schritt näher in die Richtung desjenigen/derjenigen treibt, der/die wirklich zu dir passt. Lass dich nicht von der Tatsache herunterziehen, dass du einen Korb bekommen hast.
- Eine Verhaltenstherapie: Bei einer tiefgreifenden Selbstwertproblematik ist es ratsam, sich professionelle Hilfe zu suchen und gemeinsam verhaltenstherapeutische Übungen zu entwickeln, die dabei helfen, zu einer gesunden inneren Balance zu finden.
Fazit: Geringes Selbstwertgefühl? Du bist einzigartig!
Ein zweifelndes, kritisches Ego ist menschlich. Doch wird die Stimme deines inneren Kritikers zu laut, verlierst du deine positiven und individuellen Eigenschaften aus den Augen. Die Folge: Wenn du dich zu sehr von deinem geringen Selbstbewusstsein beeinflussen/leiten lässt, wirst du immer immer unter deinen Möglichkeiten bleiben, dich anpassen oder zu verstellen. Trau dich ruhig, auch einmal „Nein“ zu sagen und für dich und deine eigenen Bedürfnisse einzustehen. Du allein bist für dich und dein Glück verantwortlich. Verabschiede dich von dem Anspruch, perfekt sein zu müssen und akzeptier dich mit all deinen Schwächen und Stärken – denn dieser ganz individuelle Mix macht dich schließlich einzigartig und liebenswert.
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