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Ghosting: Wie du am besten mit dem Dating-Trend umgehst

von Maren Jannen , 16. Juli 2020

Eben habt ihr noch intensiv miteinander geschrieben und geflirtet, und jetzt – plötzliche Funkstille. Du erhältst weder Nachrichten noch Anrufe und auch Treffen finden nicht mehr statt. Kurz: Du wirst geghostet. Alle Kontaktversuche laufen ins Leere und du bleibst mit einer Menge unbeantworteter Fragen zurück. Ghosting ist in aller Munde, aber trotzdem wissen viele Singles häufig nicht, wie sie damit umgehen sollen und warum es überhaupt dazu kommt. Lies hier, was es mit diesem Verhalten auf sich hat, welche Arten von Ghosting es gibt und worin die Vor- und Nachteile liegen.

Inhaltsverzeichnis:

Was ist Ghosting überhaupt?

Verschwindet ein Mensch von der (kommunikativen) Bildfläche, ohne sich zu verabschieden oder Gründe für das Abtauchen zu nennen, spricht man von Ghosting. Das Wort stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Vergeisterung“. Denn wie ein Geist verschwindet die Person aus dem Leben einer anderen, blockt jeden Kontaktversuch ab und hinterlässt dabei in der Regel eine ungeklärte Situation und ein schales Gefühl.

Was also ist Ghosting? Häufig tritt dieses Verhalten in der Kennenlernphase auf, wenn sich zwei Singles näher kennenlernen und dabei sind, eine Beziehung zueinander aufzubauen. Doch auch in einer Freundschaft, nach einer sexuellen Begegnung oder im Job und bei der Wohnungssuche tritt Ghosting immer öfter als gängige Umgangsform auf. Wer etwas nicht mehr möchte, verschwindet. Es ist der einfachste, aber auch der feigste Weg, um Konfrontationen aus dem Weg zu gehen und sich nicht für Entscheidungen rechtfertigen zu müssen.

Ghosting: Drei Gründe für das Phänomen

Menschen, die plötzliches Verschwinden als akzeptable Trennungsform verstehen, sind auf der Flucht. Soft-Skills wie soziale Kompetenz, eine gesunde Streitkultur und die Fähigkeit zur Kommunikation sind weniger ausgeprägt. Im Gegensatz zum sogenannten Benching möchte sich der Ghoster der Täterrolle entziehen und wählt keinen klaren ausgesprochenen Abschluss, weil auf diese Weise noch Handlungsspielraum bleibt. Die folgenden Ursachen erklären, warum ein Mensch es nicht für nötig hält, richtig Schluss zu machen und ohne Worte abtaucht.

  1. Es hat nicht gefunkt: Manchmal ist es einfach so – die Chemie stimmt nicht. Oder es war nur ein Strohfeuer, ein Abenteuer, eine Übergangsbeziehung. Auch, wenn es sich für den anderen anders anfühlte: Ghosting spricht hier eine eindeutige Sprache.
  2. Er/sie trägt narzisstische Züge: Narzissten räumen ihrem Gefühlserleben höchste Priorität ein und wollen es schützen. Menschen mit dieser Persönlichkeitsstruktur ordnen den Schmerz, den ihr Abtauchen beim anderen verursacht, ihrer Angst vor Auseinandersetzungen unter.
  3. Beziehungsangst: Sobald es ernst wird, empfindet der Ghoster die Nähe als Bedrohung und flieht – er wird zum Kontaktabbrecher. Die Ursachen für Bindungsangst sind in der Kindheit oder in negativen Beziehungserfahrungen zu finden: Bei Bindungsunfähigkeit fehlt das Urvertrauen in zwischenmenschliche Bindung.

4 typische Situationen für Ghosting und wie du damit umgehst

1. Ghosting vor dem ersten Date:

Ihr habt intensiv miteinander geschrieben und euch schließlich dazu entschlossen, euch zu treffen. Doch dann meldet er/sie sich nicht mehr und lässt deine weiteren Nachrichten ins Leere laufen – das erste Date findet folglich auch nicht statt. Ein erstes Anzeichen für diese Entwicklung kann im Vorfeld sein, dass die Antworten zunehmend kürzer und oberflächlicher ausfallen und immer länger auf sich warten lassen.

Tipps für den Umgang: Sei nicht traurig über die Absage, sondern froh, dass sich der schwache Charakter deines Flirtpartners dir schon früh offenbarte. Noch bist du emotional nicht so sehr involviert und kannst leichter einen Haken hinter die Bekanntschaft setzen. Schreib ihm/ihr nicht mehr, sondern lösche den Kontakt. Vergeude keine Zeit. Je schneller du ihn oder sie aus dem Kopf verbannst, umso schneller bist du offen für jemanden, der dich zu schätzen weiß.

2. Ghosting nach dem ersten Date

Ob es nun gut lief oder nicht: Meldet sich eine Person nach dem ersten Date nicht mehr bei dir und reagiert auch nicht auf deine Kontaktversuche, ist das ein klarer Fall von Ghosting. Erst bei einem realen Aufeinandertreffen könnt ihr spüren, ob die Chemie zwischen euch beiden stimmt. Hatte dein Gegenüber sich manchmal in Lügen verstrickt oder Schwierigkeiten damit, Stellung zu beziehen? Fiel es ihm/ihr schwer, über Lebensziele oder Wunschvorstellungen zu sprechen? Derartiges Verhalten könnte auf einen potentiellen Ghoster hindeuten.

Lösungsansätze: Auch hier gilt: Eure Bekanntschaft steckt noch in den Kinderschuhen – versuche, dich emotional nicht zu sehr hineinzusteigern, sondern nach vorn zu schauen. Natürlich ist es nicht richtig, einen anderen Menschen so zu behandeln, doch ein einziges Date verpflichtet niemanden zu irgendetwas. Sag dir, dass du derartige Umgangsformen nicht in deinem Leben gebrauchen kannst und sei froh, den anderen los zu sein.

3. Ghosting nach dem Sex

Nach Körperlichkeiten geghostet zu werden, kann sehr verletzend sein. Schließlich stellt sich nach dem Erleben intimer Nähe bei vielen der Wunsch nach etwas mehr Verbindlichkeit ein. Ein plötzlicher Kontaktabbruch hinterlässt bei dem Zurückgebliebenen dann das Gefühl, benutzt worden zu sein.

So reagierst du am besten: Ganz offensichtlich fehlt deinem Gegenüber die soziale Kompetenz, souverän mit der Situation umzugehen. Suche die Schuld nicht bei dir, sondern halte dir immer wieder vor Augen, dass das Verhalten des Ghosters aus seinen eigenen psychischen und charakterlichen Defiziten resultiert. Und: Geh auf Abstand. Lauf ihm/ihr nicht hinterher, sondern akzeptiere die Entscheidung, auch wenn du die Art und Weise nicht billigst. Triff dich mit Freunden, tue Dinge, die dir Spaß machen. Das lenkt dich ab – die einzig richtige Art und Weise, wie du auf Ghosting reagierst.

4. Ghosting in einer Beziehung

Wer sich in einer eigentlich vertrauensvollen Beziehung zu einer anderen Person befindet, für den ist das Ghosting besonders schwer auszuhalten. Schließlich lebt eine Partnerschaft von einem offenen und ehrlichen Austausch miteinander, auch in Konfliktsituationen.

Unser Ratschlag: Unterbricht dein Partner immer wieder den Kontakt, solltest du das Gespräch suchen. Zeigt er sich nicht kompromissbereit oder hat Angst vor Gefühlen, bleibt dir langfristig nur die Option, die Beziehung zu beenden. Bleib stark, blicke nach vorn und ruf dir in Erinnerung, was du dir selbst wert bist. Niemand hat es verdient, so behandelt zu werden und wenn sich dein Partner der Konfrontation mit dir verschließt, ist er/sie offenbar noch nicht bereit für eine ernsthafte Beziehung.

Täter vs. Opfer: Vor- und Nachteile des Ghostings

Klar, es ist einfach und bequem: Doch wenn du jemanden ghostest, vergiss nie, dass dein Verhalten bei der anderen Person sehr viel auslösen und auch kaputtmachen kann. Laut unserer ElitePartner-Studie hat mehr als jeder Fünfte (21 Prozent) schon einmal den Kontakt in der Kennenlernphase einfach abgebrochen. Doch mit 20 Prozent sind fast genauso viele auch schon selbst Opfer von Ghosting geworden – eine Erfahrung, die keine guten Erinnerungen hinterlässt1. Hier ein Überblick, warum diese Art des Kontaktabbruchs für die Täter so komfortabel ist und Ghosting-Opfer oftmals nachhaltig leiden:

Ghosting aus Sicht des Täters:

  • Es ist mit Abstand der einfachste Weg, um jemanden loszuwerden
  • Ghosting spart Zeit, denn du musst dich nicht zu einem Gespräch zum Schluss machen treffen oder eine Nachricht verfassen
  • Du musst dich nicht mit deinen eigenen Gefühlen oder denen der anderen Person auseinandersetzen
  • Es bleibt dir erspart, die Verletztheit der anderen Person mitzuerleben. So umgehst du Schuldgefühle

Ghosting aus Sicht des Opfers:

  • Ghosting greift das Selbstwertgefühl immens an
  • Es schürt die Sorge um die andere Person: Vielleicht ist etwas Schlimmes passiert und deshalb gibt es plötzlich keinen Kontakt mehr?
  • Es bleiben viele Fragen ungeklärt – das erschwert, mit der Beziehung endgültig abschließen zu können.
  • Ghosting kann dazu führen, dass du grundsätzlich misstrauisch anderen Menschen gegenüber wirst und zunehmend Schwierigkeiten hast, anderen zu vertrauen
  • Du hast das Gefühl, aufdringlich zu sein, wenn du dich bei anderen meldest

Fazit: Niemand hat es verdient, geghostet zu werden

Auch wenn Ghosting weit verbreitet ist: Kündigt jemand eine Beziehung einfach wortlos auf, schmerzt das ungemein. Während es für den Täter zeit- und energiesparend ist, sich einfach nicht mehr zu melden, bleiben beim Opfer viele Fragen unbeantwortet. Nicht selten sind ein geringes Selbstwertgefühl und ein generelles Misstrauen neuen Kontakten gegenüber die Folge. Zwar existieren einige Anzeichen, um Ghosting schon früh zu erkennen, einen kompletten Schutz kann es aber nie geben. Zumindest, wenn du dir nicht den Spaß am Kennenlernen neuer Menschen vermiesen lassen willst. Wenn du das Gefühl hast, an einen potentiellen Ghoster geraten zu sein, handle aktiv und beachte folgendes:

  • Lege Wert auf gute Kommunikation: Miteinander sprechen ist das A und O in jeder Partnerschaft – in jedem Stadium der Beziehung, auch zu Beginn.
  • Filtere Wiederholungstäter heraus: Hat dein Kontakt schon einmal dein Date abgesagt, ohne einen wirklichen Grund zu nennen? Oder auf Nachrichten nicht mehr geantwortet? Erst Ghosting betrieben, doch dann meldet er sich wieder? Dann sei auf der Hut: Hier wirst du keine Beständigkeit finden.
  • Zeig dich selbstbewusst: Glücklich werden mit einem Partner kannst du nur, wenn du es selbst bist. Schraube deine Erwartungen bloß nicht herunter oder verstell dich, weil du glaubst, so deine Chancen bei einem Date zu verbessern.
  • Sei konsequent: Wer dich nicht respektvoll behandelt oder den Kontakt zu dir schleifen lässt, verpasst etwas. Verharre nicht in der Warteposition, sondern entscheide selbst, ob und wie lange du dieses Verhalten tolerierst.